Jetzt in der Corona-Zeit lernt man zwangsläufig die nähere Wohnumgebung besser kennen als zuvor. Auch bei den Radtouren sind wir deshalb inzwischen kreativer geworden. Statt der altbekannten und -bewährten Radwege beiderseits des Rheins haben wir gestern einmal eine Rundtour durch den Hasseler und Garather Forst nach Langenfeld und über Monheim-Baumberg und die Urdenbacher Kämpe wieder zurück gemacht.
Startpunkt ist der Schlosspark Elbroich in Holthausen. Das Schloss Elbroich aus dem frühen 17. Jahrhundert liegt idyllisch inmitten eines englischen Landschaftsgartens; einige Bäume stammen noch aus der Zeit des Glashüttenbesitzers Ferdinand Heye, der das Schloss im 19. Jahrhundert erwarb. Vom Schlosspark Elbroich und der Straße „Am Zunder“ aus führt die Radtour zunächst in nordwestlicher Richtung über den Grünzug, der Holthausen mit Wersten verbindet. Hinter der Autobahnbrücke folgt man rechts dem Eselsbach bis zum Schlosspark Eller. Hier lohnt ein kleiner Abstecher zum klassizistischen Schloss, das zwischen 1824 und 1826 errichtet wurde und zeitweise (bis zur 1848er-Revolution) der Prinzessin Luise von Preußen als Wohnsitz diente. Die Tour geht weiter über den Kikweg und die dortige Eisenbahnbrücke; die Fahrräder muss man hier über eine Metallschiene die Treppe hoch- und runterschieben. Hinter der Brücke geht es in den Hasseler Forst, den man in südöstlicher Richtung über gut ausgebaute Radwege durchquert. An der Stadtgrenze zu Hilden geht es nahe des 3M-Werks auf den Radweg parallel zur Itter.
Nach ca. 1,5 km verlässt man den Radweg über eine Brücke in südliche Richtung. Hier öffnet sich die Landschaft. Man fährt nun durch Felder hindurch entlang der Ostseite des Garather Forsts nach Süden. In der Nähe des (kleinen) Oerkhaussees wird jetzt schon der erste Spargel gestochen. Der Radweg verläuft in gerader Richtung weiter, bis er an der Stadtgrenze zu Langenfeld (hinter dem rechts liegenden Landschaftspark Fuhrkamp) auf die Berghausener Straße trifft. Der Straße folgt man ein kleines Stück in linker Richtung und biegt dann rechts in die Jahnstraße; dieses Stück der Runde ist städtisch geprägt und wenig reizvoll; immerhin gibt es an der Straße einen markierten Radweg.
Das Stadtzentrum von Langenfeld bietet auch jetzt während der Corona-Zeit verschiedene Möglichkeiten für eine kurze Pause mit kleinem Imbiss. Für Kaffeefreunde empfehlen wir das Café Mahlwerk gegenüber der Kirche St. Joseph. An der Kirche gibt es Bänke, so dass man hier seinen Kaffee (und Kuchen) bequem und mit sicherem Abstand genießen kann.
Für den Rückweg verlässt man Langenfeld über die Bachstraße. Es geht durch Wohngebiete, dann über die Bahnlinie hinweg rechts auf die Heckenstraße, die als Fahrradstraße ausgebaut ist. Durch den Stadtteil Berghausen gelangt man (über die Autobahn A 59 hinweg) zur Wasserski-Anlage und erreicht an der Berghausener Straße das Stadtgebiet von Monheim. Der Weg verläuft hier zunächst ebenfalls durch Wohngebiete und über einen kleinen Grünzug, bevor er dann auf den ersten Abschnitt des neuen Radschnellwegs trifft, der künftig Monheim von der Düsseldorfer Stadtgrenze im Norden bis nach Leverkusen-Hitdorf im Süden durchziehen soll. Die Stadt Monheim verfolgt hier ein ambitioniertes Programm, dessen Umsetzung sehr zu begrüßen ist. Man wünscht sich, dass ähnliche Pläne auch in Düsseldorf (z. B. für den Radschnellweg von Neuss über Düsseldorf nach Langenfeld) rasch vorankommen; aktuell rangiert Düsseldorf im Ranking der fahrradfreundlichen Großstädte eher auf hinteren Plätzen.
Unsere Radtour verläuft auf Düsseldorfer Gebiet durch die Urdenbacher Kämpe. Wer möchte kann zuvor von der Aussichtsplattform (Blick in den Rhein) aus einen kurzen Abstecher zum Schloss Garath (1912/1913) mit seinem schönen Park machen. Am Wanderparkplatz „Piels Loch“ geht es rechts auf den Baumberger Weg, dann links über die Straße „Am alten Rhein“ immer am Rheinufer entlang. Das letzte Stück (hinter dem Schlosspark Benrath) verläuft durch den Reisholzer Hafen und durch Holthausen zurück zum Ausgangspunkt Schloss Elbroich.
Durch die Urdenbacher Rheinauen Blick auf den Rhein und den Reisholzer Hafen
Die Radtour durch den Düsseldorf Süden nach Langenfeld und zurück ist gut 35 Kilometer lang. Als Fahrtzeit sollte man ca. drei Stunden einplanen. Der Reiz der Runde liegt in der landschaftlichen Vielfalt. Die Strecke führt durch Wälder, Felder und die Rheinauen bei Urdenbach. Den Großteil der Strecke legt man über Fahrradwege und schwach befahrene Straßen zurück. Mit drei Schlössern am Rande des Wegs ist die Tour auch kulturgeschichtlich interessant.