Vielleicht gehören Sie zu den Glücklichen, die für Weihnachten nichts mehr vorbereiten müssen. Vielleicht sind Sie über die Feiertage eingeladen und haben morgen Zeit für einen gemütlichen Weihnachtsmarktbummel. Dann empfehlen wir einen Rundgang durch Hattingen an den Ruhr.
Hattingen blickt auf eine mehr als 700-jährige Geschichte zurück. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit war Hattingen eine bedeutende Handelsstadt. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts an gehörte sie zur Hanse. Viele Fachwerkhäuser stammen aus dieser Zeit. Dass diese Häuser heute noch erhalten sind und den historischen Stadtkern prägen, ist fast ein Wunder. Bereits die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts hat zu erheblichen Eingriffen in die mittelalterliche Struktur der Stadt geführt; im Zweiten Weltkrieg wurden auch in Hattingen zahlreiche Gebäude bei Bombenangriffen zerstört. Anders als in vielen anderen (Groß-)Städten konnten sich Pläne zur modernen Neubebauung hier aber auf Dauer nicht durchsetzen. Stattdessen wurde die Hattinger Altstadt in den 1970er Jahren behutsam saniert, so dass heute wieder die gemütliche Kleinteiligkeit der frühneuzeitlichen Stadt dominiert.
Besucherinnen und Besucher können sich in Hattingen mit einem historischen Stadtrundgang die Altstadt erschließen. Zu dem Rundgang gibt es einen Flyer, den man kostenlos auf den Internetseiten der Stadt herunterladen kann. Der Rundgang führt über den Untermarkt mit dem Alten Rathaus von 1576, den Haldenplatz mit seinen Kaufmannshäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, vorbei am Bügeleisenhaus (aus dem frühen 17. Jahrhundert, das wie das Flatiron Building in Manhattan seinen Namen aufgrund der charakteristischen Keilform erhalten hat), über den Flachsmarkt, entlang noch erhaltener Reste der Stadtbefestigung, über den Brunnenhof bis zur St.-Georgs-Kirche (mit ältesten Teilen aus dem 13. Jahrhundert).
Wem der Weihnachtsmarkt noch nicht genug bietet (oder wer den Besuch in Hattingen kurzfristig nicht mehr schafft – der Markt läuft nur noch bis zum 23.12.), dem empfehlen wir die Einkehr im Café Adele (Steinhagen 1).
Das Café befindet sich in einem historischen Fachwerkhaus und ist liebevoll mit Möbeln des 19. Jahrhunderts eingerichtet. Wir hatten einen russischen Zupfkuchen und ein Stück Mohn-Käsekuchen, beides sehr lecker (und reichlich!). Der Service ist nett und aufmerksam.
Die Bilder machen Lust auf mehr!