Nahe der niederländischen Grenze, gut 40 Minuten mit dem Auto von Düsseldorf entfernt, liegt der kleine Ort Wachtendonk mit seinen rund 8.000 Einwohnern. Er ist die südlichste Gemeinde des Kreises Kleve und zugleich auch die zweitkleinste. Wir waren an einem der letzten Wochenenden dort und haben uns einen Eindruck vom historischen Ortskern (mehr als zwei Drittel der Gebäude stammt aus der Zeit vor 1850!) und der nahen Umgebung gemacht.
Der historische Ortskern Wachtendonks
Erwähnenswert ist auch das Rathaus, das 1841 nach den Grundrissen des Vorgängerbaus errichtet wurde und noch heute von der Stadtverwaltung genutzt wird. Über die Mühlenstraße (Verlängerung der Feldstraße) gelangt man zum Verwaltungsgebäude der Ehemaligen Seidenweberei von 1908; der Bau dient heute als Schulungszentzrum der Firma „Bofrost“. In Sichtweite der Ehemaligen Seidenweberei erhebt sich der Pulverturm, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf den Kellerfundamenten eines mittelalterlichen Stadtturms erbaut wurde und heute ein Restaurant beherbergt. Etwas außerhalb des Ortes, aber ganz in der Nähe des Pulverturms, finden sich Fundamentreste einer Wasserburg mit Ringmauer (erstmals 1326 erwähnt), die in den 1960er und 1970er Jahren ergraben wurde. Für den Weg zurück zur Kirche empfiehlt sich die Neustraße. Sie wartet noch mit zwei besonders schönen Gebäuden auf: Die „Schanz“ (Neustraße 17), ein Backsteinhaus mit geschweiftem Stufengiebel aus der Zeit um 1680; zur Kriegszeiten haben die Bewohner des Ortes hier Schutz gefunden. Und direkt gegenüber (Neustraße 18) der sogenannte „Prinzenhof“, um 1620 als Ersatz für die zerstörte Burg vom damaligen Herrn von Wachtendonk, Arnold III. Huyn van Geelen, errichtet.
Für Zwischendurch
Für Verpflegung ist in Wachtendonk reichlich gesorgt: Wir können das Restaurant/Café „Zum Schwan“ an der Neustraße empfehlen. Der schöne Blick auf den belebten Ort rundet leckeren Kaffee und (hausgemachten) Kuchen ab. An warmen Tagen kann man sogar draußen sitzen.
Die Umgebung erkunden
Wer nach dem Besuch der Stadt noch Zeit und Lust hat, kann die nahe Umgebung erkunden. Am einfachsten geht das auf einem kleinen Rundweg entlang der Niers: Der Beschilderung zur Selbstbedienungsfähre folgend gelangt man nach wenigen hundert Metern zu der außergewöhnlichen Attraktion. Auf das wirklich einfach zu bedienende Transportmittel passen bis zu 6 Personen (mit Fahrrädern) auf einmal. Seit 2012 schließt die Fähre den neuen Wanderweg nördlich von Wachtendonk. Zurück geht es durch die weitläufigen Grünflächen, von denen aus man bereits den Ort sehen kann. Der gesamte Weg ist nur etwa zwei Kilometer lang, lässt sich also, wie bereits erwähnt, ideal mit dem Besuch verbinden.
Man sieht also: Ein Ausflug nach Wachtendonk lohnt allemal. Der Ort ist gerade wegen seines historischen Kerns mit den vielen Baudenkmälern eine echte Empfehlung. Auch die Umgebung weiß mit einigen Highlights zu überzeugen. In der Nähe befinden sich übrigens auch Kempen (10km) und der Premium-Wanderweg Galgenvenn im Naturpark Schwalm-Nette (20km). Beide Ziele haben wir bereits in eigenen Beiträgen vorgestellt.
Wunderschönes Örtchen. Eine Reise wert.
Das Städtchen sieht ja echt idyllisch aus! :)