Noch bis zum Ende des Monats (30. Juli) läuft im Düsseldorfer Stadtmuseum die Sonderausstellung „Werbung: Die Kunst der Kommunikation“. Von Dienstag bis Sonntag (11-18 Uhr) wird Besuchern für 4€ (Kinder und Jugendliche müssen nichts bezahlen) ein beeindruckender Einblick in die Geschichte der Werbeindustrie gewährt.
Die zwei Ausstellungsräume sind gut aufgeteilt: Während es am Anfang um die Entwicklung der Werbung im 20. und auch 21. Jahrhundert geht, stellt die Ausstellung schnell den konkreten Bezug zur Stadt Düsseldorf her. Mit vielen, teils auch großformatigen, Bildern, Radiomitschnitten und Werbefilmen schafft es die Ausstellung, ein breites Spektrum an Ideen und Formaten abzubilden und dem Betrachter zu vermitteln.
Auch wenn die Vielzahl der Ausstellungsstücke anfangs überfordern kann, findet man sich doch aufgrund der gelungenen Gestaltung und Kontextualisierung der Objekte gut zurecht. Infotexte rücken die Filme/Bilder usw. in einen passenden Zusammenhang; oft werden mehrere Objekte in thematischer oder historischer Gruppierung präsentiert. Auch die Gegenwart kommt im Stadtmuseum nicht zu kurz: So finden sich in den zwei Ausstellungsräumen z.B. auch aktuelle Werbefilme bekannter Marken sowie Plakate und Poster von Fortuna Düsseldorf.
Besonders eindrucksvoll fand ich u.a. die von Henkel in Auftrag gegebenen Persil-Werbefilme aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die durch einen speziellen Geruchserzeuger eine zusätzliche Wirkung entfalteten und so nach mehreren Jahrzehnten noch einmal in ein ganz neues Licht gerückt werden. Sie zeigen außerdem auf eine sehr schöne Weise, wie sich über die Jahre hinweg zwar die Gestaltung der Werbefilme änderte, die Grundbotschaft, nämlich dass das Waschmittel für besonders weiße Wäsche sorgt, jedoch gleich blieb.
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch das wohl größte Plakat in der gesamten Ausstellung: Das aus einer Serie mehrerer aufsehenerregender Plakate des italienischen Modeherstellers Benetton aus den 1990er Jahren entnommene Objekt zeigt die blutverschmierte Kleidung eines jungen kroatischen Soldaten, der im Jugoslawienkrieg gefallen war. Das großformatige Plakat erregte damals Aufsehen und Entrüstung auf der ganzen Welt.
Am Ende wird vor Allem eines klar: Hinter Werbung steckt noch viel mehr als nur die einfache Beeinflussung von Kunden. Sie prägt und verändert unsere Gesellschaft in all ihren Formen bis heute, sie ist im wahrsten Sinne des Wortes „Die Kunst der Kommunikation“.
Der Besuch der sehenswerten Ausstellung im Stadtmuseum dauert etwa eine Stunde. Gerade durch die lockere und ansprechende Gestaltung und die vielen außergewöhnlichen Ausstellungsstücke wird sie an keiner Stelle uninteressant oder langweilig. Wer also bis zum 30. Juli noch Zeit hat und vielleicht gerade in der Nähe ist, sollte die Sonderausstellung im Stadtmuseum auf keinen Fall verpassen!