Leben 24/7 – 100 Jahre Nikon im NRW-Forum

Noch bis zum 5. November läuft im NRW-Forum die Ausstellung „Leben 24/7 – 100 Jahre Nikon“. Die in Kooperation mit Nikon anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Firma mit Deutschlandsitz in Düsseldorf gestaltete Ausstellung zeigt die bekanntesten Werke von Nikon-Fotografen aus den letzten Jahrzehnten.

Gezeigt werden Arbeiten renommierter Fotografen wie Steve McCurry, Jodi Bieber oder Charlie Cole, die seinerzeit um die Welt gingen und einem noch heute immer wieder begegnen. Wer mit den Namen (wie ich) nicht viel anfangen kann, kennt aber in jedem Fall die Motive: So wird beispielsweise die berühmte Aufnahme des Tank Man ausgestellt, für die Charlie Cole im Jahre 1990 den „World Press Photo Award“ verliehen bekam. Der gebürtige US-Amerikaner fotografierte den bis heute unbekannten Demonstranten, der sich im Juni 1989 im Zuge des gewaltsamen Vorgehens der chinesischen Regierung gegen Demonstranten der studentischen Demokratiebewegung am Tian’anmen-Platz mit Einkaufstüten in der Hand einem Panzerkonvoi in den Weg stellte. Auch beeindruckende Bilder aus dem All werden den Besuchern präsentiert: Seit den 1960er Jahren nimmt die Nasa auf jede ihrer Raumfahrtmissionen Nikon-Kameras mit, über 700.000 Fotos sind in dieser Zeit entstanden. Einige von ihnen finden sich jetzt als großformatige Ausdrucke in den beiden Ausstellungsräumen wieder.

Neben einzelnen Bildern sind auch immer wieder Bildstrecken zu sehen. Gerade die Aufnahmen des chinesischen Panda-Schutz-Programms der National-Geographics Fotografin Ami Vitale aus dem Jahre 2015 – eine humorvolle Serie bestehend aus mehreren prominent positionierten Bildern – bilden trotz ihrer kritischen Botschaft einen motivischen Kontrapunkt zu den vielen Fotografien aus Krisengebieten. Letztere zeigen zwar auch Freude und Erleichterung; viele der Bilder sind jedoch gezeichnet von der anhaltenden Instabilität und weit verbreiteter Gewalt. So wird ganz bewusst das Portrait einer jungen afghanischen Frau, die nach der Flucht zu ihrer Familie von ihrem Ehemann verstümmelt wurde, in den Fokus gerückt. Es sind Aufnahmen, die zum Nachdenken anregen, die die immer noch anhaltenden Auswirkungen der Konflikte (gerade im Nahen Osten) unverblümt zeigen und den Umgang damit hinterfragen.

Auch wenn angesichts der Intensität vieler Motive die Technik für den Besucher oftmals in den Hintergrund tritt, wirft die Ausstellung anlässlich des 100-Jährigen Bestehens des japanischen Herstellers immer wieder auch den Blick auf Kameras und Objektive, die vielen Amateur- und Profifotografen jahrzehntelang treu zur Seite standen. Ein kleiner Einblick in die Entstehungsgeschichte der von Nikon produzierten Spiegelreflexkameras sowie das Präsentieren der populärsten Modelle darf da natürlich nicht fehlen. Für interessierte (Hobby-)Fotografen das Sahnehäubchen, denn noch heute gehört Nikon, wie auch damals, zu den einflussreichsten und bekanntesten Herstellern im Bereich der (Digital-)Fotografie.

Wer also noch bis Anfang November die Chance hat, die Ausstellung Leben 24/7 im NRW-Forum zu besuchen, sollte diese nutzen; der Besuch dauert etwa eine Dreiviertelstunde und bietet eindrucksvolle Impressionen aus der jüngeren (Presse-)Fotografiegeschichte.

~Kai / Things To Do NRW – Newsletter abonnieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert