Essen-Kettwig ist natürlich kein Geheimtipp. An schönen Tag kann es im Ort richtig voll werden. Aber die vielen Besucher haben ja auch gute Gründe, nach Kettwig zu kommen. Im alten Ortskern finden sich viele reizvolle kleine Gassen und schmucke Fachwerkhäuser aus dem 17. bis frühen 19. Jahrhundert; viele der Gebäude sind denkmalgeschützt.
Der Heimat- und Verkehrsverein Kettwig e.V. hat einen Rundgang entworfen, der in ca. zwei Stunden an den wichtigsten Punkten und Bauwerken der Stadt vorbeiführt. Besonders reizvoll sind
- am Markt die im 19. Jahrhundert errichteten Bürgerhäuser sowie die Evangelische Kirche (ehemals St. Petrus) mit einer schönen Gruppe historischer Gebäude um den Kirchhof herum (Kirchhöfnerring)
- die enge Kaiserstraße mit (teilweise verschieferten) Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert.
- die im frühen 19. Jahrhundert in klassizistischer Form errichtete Kirche St. Petrus (Münzenbergerplatz) und
- das jetzt für Wohnzwecke umgenutzte, direkt an der Ruhr liegende Webereigebäude der Tuchfabrik Scheidt (von 1880) mit dem Turbinenhaus im Stile eines Burgturms (von 1902).
Von Kettwig lohnt ein Abstecher (20 min. zu Fuß über die Landsberger Straße; ansonsten mit dem Auto über die August-Thyssen-Straße; ein Parkplatz ist vorhanden) zum Schloss Landsberg. Die ursprünglich im 13. Jahrhundert von den Grafen von Berg zur Sicherung des Ruhrübergangs errichtete Höhenburg wurde im 17. Jahrhundert durch die Herren von Landsberg in ein repräsentatives Schloss umgewandelt. Im Jahr 1903 erwarb der Industrielle August Thyssen das Schloss und baute es erneut in historisierend-romantischer Art um. Neben den Einzelgebäuden (vor allem Bergfried aus dem 14. Jahrhundert als ältester erhaltener Teil, das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert) beeindruckt das Schloss durch ein weitläufiges Außengelände mit schönen Gartenanlagen.
Wer während oder nach dem Rundgang durch Kettwig eine Einkehrmöglichkeit sucht, wird im Ort schnell fündig. Wer jedoch noch ein wenig Zeit hat und sowieso mit dem Auto unterwegs ist, dem empfehlen wir an dieser Stelle ein kleines Café in Heiligenhaus. Die Stadt selbst ist nicht besonders reizvoll (allenfalls die Kirche St. Suitbertus mit dem Pfarrhaus ist sehenswert). Schön ist aber ein Spaziergang durch das Vogelsangbachtal (Naturschutzgebiet). Direkt am Rinderbach, am Ende des Herberger Wegs liegt das kleine Café Herberge. In ländlicher Umgebung kann man hier einen Imbiss und vor allem Waffeln und (ebenso leckere wie große Stücke) Kuchen genießen.